purdue
Auslandssemester,  Campus Stories,  Purdue University,  Study Abroad,  USA

Mein Start in West Lafayette und die ersten Eindrücke vom Campus

Nach ein paar unglaublichen Tagen in Chicago, ging es für mich dann endlich an den Campus. Ich habe  einen Shuttle Bus, der direkt zur Purdue University fährt, genommen. Die Fahrt war wirklich sehr gemütlich und obwohl die Fahrt eigentlich 3 Stunden dauerte, verging sie ziemlich schnell. Leider war mein Apartment am Campus noch nicht fertig geputzt, sodass ich die ersten Nächte in einem Hotel verbringen musste.

Hotel außerhalb des Campus  

Wie schon erwähnt, musste ich mich noch ein paar Tage gedulden, bis ich in mein Apartment einziehen konnte und habe die ersten Nächte in einem Hotel geschlafen. Obwohl das Hotel eigentlich nur eine zehn minütige Autofahrt vom Campus entfernt liegt, hat sich die Location des Hotels als eine ziemliche Herausforderung dargestellt. In der direkten Umgebung des Hotels gibt es außer einer Tankstelle eigentlich nichts, sodass ich am ersten Abend erstmal ziemlich aufgeschmissen war. Dazu kommt auch, dass die Uber Fahrer in West Lafayette ziemlich ausgelastet sind und es durchaus vorkommen kann, dass keine Fahrt zustande kommt, wenn man eine braucht. Der Campus befindet sich ca. 50 Minuten Fußweg vom Hotel entfernt und auf den auf Google Maps angezeigten Bus war leider auch kein Verlass, sodass ich in den ersten Tagen täglich gelaufen bin. Der Fußweg hat sich aber als machbarer als anfangs befürchtet herausgestellt, sodass ich dann wenigstens jeden Tag einen schönen Spaziergang machen konnte. Nachdem ich in meiner dritten Nacht eine Kakerlake in meinem Zimmer vorfand, habe ich nochmal angefragt, ob ich nicht schon früher in mein Apartment einziehen kann und zum Glück hat es dann doch geklappt.

Die ersten Eindrücke vom Campus

Natürlich habe ich mich gleich an meinem ersten Tag auf den Weg zum Campus gemacht, da ich einfach mal alles mit eigenen Augen sehen wollte und schon mal eine erste grobe Orientierung finden wollte. Am Anfang habe ich mich überhaupt nicht zurecht gefunden und natürlich sah alles kompektt anders aus, als ich es mir vorgestellt habe. Am selben Wochenende sind auch die ganzen Freshmen (Erstsemestler) am Campus angekommen, die auch alle ganz aufgeregt zusammen mit ihren Eltern den Campus erkundet haben. Der Campus ist wirklich riesig, ich habe mich ja schon im Vorfeld auf einen großen Campus eingestellt und wusste aufgrund meiner Recherche, dass das ganze einer Kleinstadt ähneln muss, aber das ganze ist in der Realität nochmal viel beeindruckender und es ist wirklich eine eigene Stadt, in der es an nichts fehlt. Allein schon das Football Stadion ist beeindruckend. Das Stadion ist nicht einfach nur ein Sportplatz, sondern es ist wirklich ein richtiges Stadion mit eigenem Fanshop und riesigem Parkplatz und gleicht dem Stadion eines professionellen Sportteams. Auf dem Campus befinden sich auch viele „normale“ Häuser in denen teilweise Studenten wohnen oder in denen sich die Studentenverbindungen befinden, sodass es so aussieht, als ob sich auf dem Campus einzelne Wohnsiedlungen befinden. Das System mit den Studentenverbindungen, also den Fraternities und Sororities, habe ich bis jetzt nicht wirklich verstanden. Man sieht nur über den Campus die einzelnen Wohnhäuser der Verbindungen verteilt, die auffällig mit dem jeweiligen griechischen Namen beschriftet sind. Man kennt das ja in erster Linie aus Hollywood Filmen oder Büchern, aber das ist hier tatsächlich ein sehr essenzieller Part des College Life.

Mein erstes offizielles Ziel auf dem Campus war das COREC, das Fitness Studio, des Campus, um für das BGR (Einführungswoche) einzuchecken. Dort habe ich meinen Studentenausweis und alles, was ich für die Einführungswoche gebraucht habe, bekommen. Als Teilnehmerin der Einführungswoche,  hatte ich während meiner ersten Tage auch die Möglichkeit, in den Dinging Halls der Residence Halls zu essen. Zu den Dining Halls kann ich nur sagen, dass die sehr amerikanisch sind und es fast ausschließlich Fast Food gibt. Ich habe das Gefühl, dass Fast Food in den USA nochmal ganz andere Dimensionen annimmt und es verlangt schon sehr viel Kreativität, sich da irgendwas Gesundes zusammenzustellen. Trotzdem war es die Erfahrung wert und zur ganzen Campus Erfahrung gehört es auch irgendwie dazu, mal in einem der Food Courts zu essen. Dennoch bin ich aber froh, nicht in einer der Residence Halls zu wohnen und das ganze Semester auf das Essen der Dining Courts angewiesen zu sein.  

Um ehrlich zu sein, war ich in den ersten paar Tagen schon ein bisschen überwältigt von der Größe des Campus und wusste erstmal gar nicht, wo und mit was ich überhaupt anfangen soll. Tatsächlich ist der Campus der Purdue University ein typisch amerikanischer Campus, so wie man es aus Hollywood Filmen kennt und mit der Zeit findet man sich immer leichter zurecht.

Einzug ins Apartment

Nachdem ich nochmal vermehrt Druck ausgeübt habe und mehrfach um einen früheren Einzug gebeten habe, konnte ich dann 2 Tage vor Beginn der Einführungswoche einziehen. Vor allem nach dem Vorfall mit der Kakerlake im Hotel, war ich so erleichtert, dass ich mein Zimmer früher beziehen konnte. Ich war die erste von meinen drei Mitbewohnerinnen und mir, die einziehen konnte und es hatte durchaus seine Vorteile, die erste im Apartment zu sein und sich einrichten zu können. Die anderen sind dann alle im Laufe der Woche eingezogen und so hat sich das Apartment langsam gefüllt. Die ersten Tage habe ich erstmal damit verbracht, mich einzurichten, da ich vieles neu kaufen musste. Die Wohnung ist zwar möbliert, dennoch fehlten Dinge wie Kissen, Decken oder Geschirr und Besteck. Zum Glück haben meine Mitbewohnerinnern Vieles mitgebracht, sodass ich mir Sachen wie Töpfe oder Staubsauger nicht extra für ein Semester kaufen musste. Ich bin total glücklich mit dem Apartment und obwohl wir hier zu viert leben, hat jeder seinen Rückzugsort, aber es ist auch immer jemand zum Reden da, wenn man Lust auf Gesellschaft hat. Wir teilen uns auch nur jeweils zu zweit ein Bad, was auch sehr vorteilhaft ist. Von der Location her, könnte es nicht besser liegen. Auch wenn es zwar offiziell als „off campus“ deklariert ist, befinde ich mich mitten auf dem Campus und ich laufe nur 10 bzw. 15 Minuten zu meinen Vorlesungssälen. Außerdem ist der Wohnkomplex sehr modern und mit Smartphone Technologie ausgestattet, sodass ich zum Beispiel das Licht mit meinem Handy ein- und ausschalten kann. Die ersten Tage in der Wohnung waren sehr aufregend, weil ich auf der einen Seite viele organisatorische Dinge für die Uni zu tun hatte und deshalb kaum zu Hause war und auf der anderen Seite noch die Zeit vor dem Semester nutzen wollte, um mich einzurichten. Das hatte dann zur Folge, dass ich mehrmals losziehen musste, weil ich jedes Mal irgendetwas vergessen habe. Außerdem hat man in den Läden definitiv gemerkt, dass hier in erster Linie Studenten leben, da viele der essenziellen Dinge ausverkauft waren, bzw. es bis heute (3 Wochen nach meinem Einzug) sind.

Auch das Einkaufen ist hier leider eine kleine Herausforderung, da sich in der unmittelbaren Nähe nur ein „kleiner“ Target befindet, der vieles nicht anbietet. Alle größeren Läden befinden sich ca. 10 Minuten mit dem Auto entfernt. Den Hinweg kann man zwar gut zu Fuß (ca. 60 Minuten) machen, für den Rückweg ist man dann aber auf ein Uber angewiesen. Meine Hoffnung ist, dass ich im Laufe des Semesters andere Studenten, die ein Auto besitzen, kennen lerne. Ansonsten habe ich auch schon einige Male einen Lieferservice in Anspruch genommen.

Treffen mit der Gastfamilie

An meinem ersten Wochenende habe ich mich auch gleich mit meiner Gastfamilie getroffen. Als internationaler Student hat man die Möglichkeit, sich für ein International Friendship Program anzumelden, bei dem man eine amerikanische Gastfamilie zugeteilt bekommt. Das Programm ist dazu gedacht, mehr in die lokale Gemeinde einbezogen zu werden und Einblicke in die amerikanische Kultur zu bekommen. Meine Gastfamilie besteht aus einem jungen Ehepaar mit 3 kleinen Kindern (9,6,3 Jahre alt). Sie entsprechen dem Klischee einer amerikanischen Familie und sind sehr nett und die Kinder sind auch total süß. Für das erste Treffen habe ich mich mit der Mutter und der 9-jährigen Tochter an einem Ort getroffen, wo man Keramik bemalen kann. Da die Tochter sehr gerne malt und bastelt, ist das einer ihrer Lieblingsorte und die beiden gehen da oft für Mama-Tochter-Dates hin. Um ehrlich zu sein , war ich am Anfang etwas skeptisch, ob das auch was für mich ist, da ich selbst ja eher nicht wirklich eine künstlerische Affinität habe, aber es hat mir tatsächlich Spaß gemacht. Jeder hat ein Stück ausgewählt, was er bemalen möchte und sich dann die Farben zusammengemixt. Ich habe eine Schüssel bemalt und das Ergebnis kann sich auch sehen lassen 😉. Der Nachmittag mit den beiden war total schön und dadurch, dass wir nebenbei auch eine Beschäftigung hatten, viel es auch leichter, sich gegenseitig kennenzulernen.

Medizinische Termine im Health Center

Es ist ja nicht so, dass ich vor meiner Abreise schon genug Impfungen für das Auslandssemester bekommen habe, aber tatsächlich ging es nach meiner Ankunft mit Untersuchungen und Impfungen weiter. Mein erster Termin im Health Center war eigentlich für den Tuberkulose Test gedacht, bevor sie aber mit der Untersuchung anfangen konnten, musste ich erst einmal noch gegen die normale Grippe geimpft werden. Danach wurde mir dann das Blut für den Test abgenommen. Das Health Center auf dem Campus gleicht einem kleinen Krankenhaus und es gibt sogar ein ganzes Stockwerk, das als Covid Station fungiert. Ich bin jetzt schon froh, alle vorgeschriebenen Untersuchungen und Impfungen abgeschlossen zu haben!

Die ersten Tage auf dem Campus waren sehr aufregend und ereignisreich. Eigentlich wollte ich auch noch von der Einführungswoche berichten, aber da dieser Post schon ziemlich lange ist, werde ich das dann in einem separaten Blogpost machen.

Bis dahin, liebe Grüße aus West Lafayette!! 🇺🇸

Eure Eden 🥰

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert